Tag 35. Bourg-Saint-Andéol – Avignon

Ich muss aufstehen, hilft ja nichts. Beim Tee kochen kommen die Mücken, angelockt von der Wärme. Wir spielen ein lustiges Spiel, die Mücken und ich. Es heißt “setz dich hin und du bist tot”. Artig spielen die Mücken mit. Es dauert etwas, bis sie merken, dass mein Zelt und leider auch meine Fahrradtaschen ziemlich blutleer sind. Nun ja, Mücken sind ja auch nicht gerade für ihren überlegenen Intellekt bekannt.
Ich schmiere mir ein Nutella Brot und freue mich, weil ich das kleine Glas leer machen kann. Eigentlich zuviel für das kleine Brot. Aber ich hab ja noch welches. Für eins zuviel, für zwei zuwenig. Mist. Wie man’s macht … Egal, rein damit und los.
Ich fahre durch eine Landschaft von der ich sie mir als Südfrankreich auch genauso vorgestellt habe. Die Foto dazu kommen ans Ende, hier, wo ich gerade Pause mache, ist das Internet anscheinend so müde, wie ich es bin.
Ich sitze an einem Flüsschen und beobachte die Natur. Und die Natur mich, wird mir klar, als sich kurze zeit später eine Fliege auf mein Brillenglas setzt. Das ist ziemlich irritierend. Ich “stalke” einen kleinen Frosch, der versucht, sich unauffällig immer weiter zurückzuziehen. Ich hindere ihn jetzt schon 20 Minuten daran zu quaken und ich bin sicher, dass er jeden Moment platzen muss. Etwas raschelt, ich drehe mich um und sehe die größte grüne Eidechse, die ich jeh gesehen habe, unter einem Stein verschwinden. Sie ist so lang wie mein Unterarm und so dick wie mein Handgelenk. Cool. Ich werde freundlich in die Umgebung integriert, stelle ich fest, als sich auf meinem Arm eine der vielen Libellen niederlässt. Leider habe ich damit nicht gerechnet und erschrecke uns beide maßlos. Es gibt grüne, schwarze und rote Libellen. Die Grünen werden von den Schwarzen gejagt, die deutlich in der überzahl sind. Wie im wahren Leben, denke ich. An der Uferkante sehe ich einen Fisch in essbarer Größe, der den Sand begründelt. Am Ende der kleinen Sandbank macht er einen Bogen und fängt von vorne an, nicht ohne vorher den Sand in seinem Maul auszurülpsen. Offenbar fühlt er sich sicher, was ja auch so ist. Es sei denn ich würde mir schnell Speer aus Grashalmen drehen … Eine der roten Libellen hat sich einen Grashalm als Ruhesitz auserkoren. Als sie sich niederlassen will, biegt sich der Grashalm nach unten und die Libelle fällt tatsächlich auf ihre nicht vorhandene Nase. Ja, auch Tiere können sich irren.
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Ich bin angekommen und mache mir Spaghetti mit Pesto. Ich bin bei den Großen, weil ich Strom brauche. Auch hier gibt es Mücken. Ich scheine die einzige zu sein, die immer mal hektisch rumwedelt. Das ist irgendwie immer so. Ich muss wohl ganz besonders lecker sein, anders kann ich mir das nicht erklären. Naja, ich gehe nochmal raus und gucke, was da so los ist. Auf dem Weg nach draußen merke ich dass irgendwie klebrige Kleckse auf meinem Handy sind. Ich lecke es kurzerhand ab und merke zu spät, dass mir ein älteres Ehepaar entgegen kommt. Urgh. Die Jugend von heute ist auch immer fixierter auf ihre Handys, denken die bestimmt. Was soll’s. Ich komme raus und werde belohnt:

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Die Brücke und der Palast der Päpste. Darauf freue ich mich morgen schon. Viele Leute hier. Ein Eis wäre cool :-)

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5 Gedanken zu „Tag 35. Bourg-Saint-Andéol – Avignon

  1. Genieß deinen freien Tag morgen! Und dann bist du schon fast am Meer… wie aufregend! Freue mich schon auf die nächsten Fotos :-)

  2. du weißt schon, dass du mit diesen Fotos ganz schön das Fernweh schürst:-)
    genieße es, samt Nutella und Libellen

    hast du eigentlich einen Maiglöckchenstrauß gesehen gestern, in Paris gibt es den am 1. Mai an jeder Straßenecken (gegen Cash natürlich)

  3. Hallo >Menina,
    Endlich schreibe ich mal wieder, aber wir lesen jeden Tag begierigst Deine Reise-Erlebnisse.Sogar die Oma wartet drauf und frasgt schon immer, ob auch schon was gekommen ist.
    Ja, und was kann ich Dir von hier berichten? Das Wetter ist wunderschoen. Ich hoffe, Du hast Deinen Badeanzug mitgebracht. Gestern, 1. Mai war Feiertag und heute auch, so dass viele Leute rausgefahren sind, da es eine “puente” von 4 Tagen ist. Ich waere auch gerne irgendwo hingefahren, aber mit Mutti gehte es leider nicht. Am Sonntag ist Muttertag und ich nehme an, dass sich dann wieder die ganze Familie versammelt.Vorigen Sonntag haben wir den Geburtstag von Marta gefeiert (aber vielleicht habe ich Dir das schon erzawehlt). Aber, wie Du siehtst, ist jeder Anlass gut, um die Familie zusammenzu trommeln.
    Naja, die Haelfte hast Du nun hinter Dir. Wann kommst Du voraussichtlich in Valencia an und wielange kalkulierst Du von Valencia nach Madrid? Schade, dass Du so wenig
    Leute kennenlernst, aber dafuer bist Du ja nun ein Experte in Insekten……..
    Also, meine Liebe, weiterhin alles Gute und viel Glueck
    Deine Tante Heike

    1. Hallo Tante Heike! Ist ja wieder viel los bei euch! In Valencia komme ich am 12. Juni an und fahre am 19. wieder weiter. Dann komme ich am 26. in Madrid an.

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