Tag 51. Empuriabrava – Sa Riera

Heute endlich mal weiter. Vom Nichtstun krieg ich schon eine regelrechte Wampe. Ich freue mich darüber, dass mein französisches Nutellaglas bald leer ist. Dann gibt es nämlich endlich “nocilla” – die spanische Nutella Variante. Die gab es bei uns schon, als wir noch Kinder waren und alles, was nutella-artig war, hieß bei uns nocilla. Ich glaube sogar heute noch. Dabei spricht man das keineswegs wie “Godzilla” aus. Vielmehr handelt es sich bei der Aussprache um eine Verneinung (no), gefolgt von einer kräftigen Zustimmung (si!!), um dann nochmal quasi sicherheitshalber mit einem deutschen “ja!” zu enden. Ungefähr so. Ach, das wird ein Fest!
Ich habe ein Brötchen für die Pause geschmiert, auf das ich mich jetzt schon freue. Mein Messer benutze ich wirklich häufig und finde es toll, so ein Messer auch mal wirklich sinnvoll zu nutzen. Ich hatte schon als Kind eine Messeraffinität, allerdings habe ich sie hauptsächlich dazu benutzt, um mir beim Schnitzen in den Finger zu schneiden. Ich glaube, es gehört sicher mit zu den erschreckendsten Dingen für Eltern, wenn ein Kind sagt: “Papi, ich glaube der Daumen fällt ab”. Papi, der natürlich eben noch etwas zu Messern, Schnitzen und Vorsicht gesagt hatte, bleibt gelassen und wickelt ein Taschentuch fest um den Daumen, sodass nicht ein Tropfen Blut rausläuft. Ich war schwer beeindruckt und er war mein Held für den Rest des Tages. Die Narbe kann ich immernoch sehen.

Der Sonnenbrand auf dem Rücken löst sich jetzt langsam von mir, in feinen Streifen natürlich. Dafür habe ich quasi (das scheint ein Lieblingswort von mir zu sein, merke ich gerade) einen brandneuen an den Innenseiten der Oberschenkel und auf den Schultern. Eine super Kombination zum Fahrrad fahren und Rucksack tragen. Naja, da kann man wohl zu Recht sagen “selber Schuld”. Macht nichts, ohne zu klagen fahre ich los – ist auch schwer, wenn man die ganze Zeit die Zähne zusammenbeißt. Nein, so schlimm ist es nicht. Wer nicht hören will …
Also, hier einige Impressionen und Eindrücke:

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Ein besonderen Eindruck auf der Straße hinterlässt diese platt gefahrene Schlange:

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Ich mache Pause an einem
Rastplatz und endlich sehe ich einen Feigenbaum mit einer Feige dran. Unter einigen Mühen zupfe ich sie ab und nehme meine Beute mit zur Picknickbank.

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Sieht gut aus irgendwie. Ich schneide sie auf und bin ratlos. Das kenne ich aus Korsika irgendwie anders. Hier fehlt doch eigentlich der Inhalt?! Nicht mal die Ameisen wollen das Ding haben.

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Weiter geht’s. Und ich komme an, in den Bergen. Hübsch hier. Kaum Leute auf dem Platz, schon gar nicht Fahrradfahrer. Was vielleicht daran liegt, dass man sich hier echt hochquälen muss. Es gibt Waschmaschinen, mit integrierter Waschmittelzufuhr. Das ist gut, waschen wäre mal nicht verkehrt. Ich schmeiße mein Geld ein und ignoriere gekonnt die 25%tige Chance, das richtige Programm für meine 30 Grad Wäsche zu drücken. Es gibt “frio”, “normal”, “caliente” und “muy caliente”. Immerhin bin ich bei muy caliente nicht hängen geblieben. Der freundliche, englisch sprechende Mann an der Rezeption vermutet, dass “caliente” so ungefähr bei 60-90
Grad liegt. Und “muy caliente” wäre dann vielleicht über 90 Grad. Ich bin erstaunt. Ich dachte 90 Grad ist schon Kochwäsche? Was wäre denn dann über 90 Grad? Ultrahocherhitzte Hochofen Wäsche? Hat natürlich den Vorteil, dass der Sand von Strand schmilzt und so leicht abgewaschen werden kann. Wie auch immer, ich habe ja etwas abgenommen, kann die Wäsche ja ruhig etwas einlaufen … Ja, haha. Aber soviel dann bitte doch nicht. Der Rezeptionsmann ist sich unsicher und fragt seinen Chef. Kein Problem, die Maschinen sind auf 37 Grad reguliert. Tja. Da denkt man denn, man wählt mal ein richtig ordentliches “muy caliente” Programm und bekommt trotzdem nur 37 Grad. Gut für mich allerdings. Ich nehme die fertige Wäsche aus der Maschine und alles sieht gut aus. Riecht nach nichts, außer leicht nach Chlor. Ich bin mir nicht sicher ob da wirklich Waschmittel drin war. Egal. Jetzt muss ich aber endlich mal kochen. Meine Wäscheleine habe ich natürlich irgendwo liegen lassen, wie ich feststellen muss. Das war eigentlich nur eine Frage der Zeit. Aber wer braucht schon Wäscheleinen …

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