Tag 48. Port de la selva – Empuriabrava


Wie auch meine blaue Matte, hält mich nichts mehr auf diesem Campingplatz. Ich mache mich also auf den Weg. Der Wind kommt erstmal hauptsächlich von vorne. Ich freue mich, dass ich am
Berg ein im Windschatten träge vor sich hinrollendes Taschentuch überhole. Aber einfach war das nicht. Auf einmal bin ich raus aus den Bergen und vor mir erstreckt sich erstmal plattes Land. Ist jetzt auch nicht verkehrt, denke ich. Rückblickend sehe ich die Pyrenäen ja noch.

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Erstmal eben für drei Euro meine Bremse richten lassen. Leider nur auf englisch gesprochen, ich merke, dass spanisch nicht annähernd so klappt, wie französisch. Frustrierend. Auf dem nächsten Campingplatz weht derselbe Wind, mit der gleichen Stärke. Unterwegs habe ich mir einen unwürdigen Mattenersatz gekauft, immerhin ist etwas Blau dabei.

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Hier sind fast nur Deutsche. Hier sind sie also alle. Ich hatte bis jetzt eher Italiener, Franzosen und Holländer gesehen. Ich baue mein Zelt auf und schnappe mir Schirm und Matte, um mein Glück am Strand zu versuchen. Ein sehr breiter Strand, ganz ohne Menschen. Als der Wind ganz nebenbei meinen Schirm mühelos umknickt, ist mir auch klar warum. Also wieder zurück. Macht nichts, ich hab mir etwas Strand mitgenommen. Hauptsächlich in meinen Haaren und unter der Kleidung.
Auch hier bin ich ein Exot, es stehen nur Wohnmobile und Anhänger hier rum. Vor und hinter mir wird Boule gespielt. Einer der Herren sagt immer nur “jjjjja!” bei jedem Wurf, ich nehme daher an, dass es Meister ihres Fachs sind. Manchmal wird auch ein etwas länger gezogenes “jjjjjaaaa” gefolgt von einem zackigen “ja!”.
Es gibt hier allerhand Tauben, ich hoffe mein Zelt ist morgen nicht so schmutzig. Dazwischen ist auch ein kleines grünes Papageienpärchen. Hübsche Vögel. Machen allerdings hässliche Geräusche. Ausgleichende Gerechtigkeit. Tja, was mache ich jetzt mal. Hab mir eine spanische Zeitung gekauft. Das ist wie ein Bilderrätsel. Die Bilder verstehe ich, der Rest ist mir rätselhaft. Aber vielleicht bringt es ja was. Mittlerweile haben sich die Herren leider aus meinem Blickfeld geboult. Mein Blick am Heck meines Zeltes:

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2 Gedanken zu „Tag 48. Port de la selva – Empuriabrava

  1. Liebe Menina, sei nicht verzagt wegendes Spanischen, du musst dich ja erstmal umstellen. Und freu dich, die Spanier sprechen wenigstens englisch!:) Hier ist es sehr kalt und stürmisch-regnerisch, aber am Wochenende soll es besser werden. Wird auch Zeit. Immerhin ist es lange hell, das macht das Arbeiten angenehmer, weil der Tag nach dem Feierabend noch ein bisschen hell ist. Kann verstehen, dass die vielen Menschen und Touristen etwas nerven und ungewohnt sind, vielleicht kommst du ja noch an abgelegenere Orte, du bist ja wendig nur mit Fahrrad. Liebste Grüße aus dem Norden!:)

  2. Liebe Menina,
    morgen früh fahre ich also nach Köln zu Niklas’ Konfirmation. Ich hoffe, dass ich vielleicht bei Mädy Deinen Bloc lesen kann. Du hast ja noch jede Menge Zeit bis zum 9. Mach ruhig viele Pausen, oder willst Du in Barcelona länger bleiben? Ich melde mich am 20.5. noch mal kurz. An dem Tag bin ich nämlich zuhause. Am 21. geht es dann weiter nach Madrid zu Martas Communion. Aber da habe ich ja Heikes Laptop. Mach es also joot! Du weisst ja: wat küt dat küt. Und Rudi und Rosi lassen grüssen. Sie sind Grosseltern geworden.
    Liebe liebe Grüsse Mami

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