Tag 38. Saintes Maries de la mer.

Ein wunderbarer morgen. Ich habe frei! Entspannt stehe ich auf und gehe zu den duschen, um meinen Kopf von der Wolverine-Frisur zu befreien, den er sich in der Nacht angeeignet hat. Vor dem Spiegel stelle ich nicht zum ersten mal fest, dass ich mittlerweile aussehe, als hätte ich meine Arme bis zum Ellenbogen in Sojasoße getaucht. Das Gesicht hat links einen helleren Streifen, vom Helm genauso unter den Augen und über der Nase, hier von der Brille. Naja, ich will ja auch nicht Miss “Hamburg nach Madrid mit dem Fahrrad 2014″ werden, obwohl ich natürlich gute Chancen hätte, als einzige Kandidatin. Erstmal kaufe ich schnell ein, damit ich das erledigt habe. Heute mal keine Nudeln, sondern wieder Hacksteak. Finde ich super. Danach geht es in die Stadt. Ein reiner Touristen- und Ferienort schätze ich.

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Es reiht sich Restaurant an Restaurant. Ich suche lange und finde endlich ein Tabak- Pressegeschäft. Ich kaufe eine Zeitung und nachdem ich alle Souvenirläden, Restaurants und auch die Roma, die mich ansprechen, ignoriert habe, gehe ich zurück zum Campingplatz, um am Strand die Zeitung zu lesen. Eine schöne Idee, aber es hapert an der Ausführung. Am Strand hat man zwei Optionen. Allerdings keine Auswahlmöglichkeit, man bekommt gleich beide umsonst: Ich werde in kürzester Zeit unter einer feinen Sandschicht dem Vergessen anheimfallen, nicht ohne vorher ordentlich gesandstrahlt zu werden. Auch mein gestern erworbener Sonnenschirm kann dem Wind erstaunlicherweise nicht widerstehen und fliegt, nachdem ich sicher war, ihn bis zum Erdmittelpunkt in den Sand gerammt zu haben, einfach so einfach weg. Ich springe sofort auf und erwische ihn noch, als ich meine Zeitung seltsamerweise in die andere Richtung fliegen sehe. Es ist “die Zeit” mit vielen interessanten Beilagen, die sich jetzt alle anfangen zu trennen, um ihrer Wege zu fliegen. Ja die Presse. Macht nie, was sie soll. Ich klaube alles auf und setze mich erstmal erschöpft hin. Eine schnell wachsende Gruppe Sandkörner spielt in meiner Ohrmuschel fangen und ich gebe entnervt auf. Statt dessen lege ich mich an meinem Zelt auf die Matte, hier ist es nicht so windig. Nach kurzer Zeit ist mein Gehirn nur noch Brei. Die Sonne knallt und ich werde schlapper und schlapper. So verdödele ich den Tag und kriege nichts auf die Reihe. Hoffentlich hat der nächste Platz etwas Schatten.

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2 Gedanken zu „Tag 38. Saintes Maries de la mer.

  1. So einen Sprint dem Sonnenschirm hinterher habe ich auch mal hinlegen müssen. Ich war erstaunt, wie schnell ich sein kann UND wie anstrengend das Laufen im Sand ist…! Trotze weiter dem Wind und viel Etfolg bei der Schatten- und Windschattensuche!:)

  2. Sieh’s doch mal so….

    a) für mich bist du Miss “Hamburg nach Madrid mit dem Fahrrad 2014″ – aber sowas
    von!!!!
    b) du frierst nicht mehr
    c) bei deiner Rennerei durch den Sand trainierst du auch mal andere Muskeln
    d) was ist schon “Zeit”?

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