Tag 20. Metz – Nancy

Tja, mir ist eigentlich noch nichts weiter widerfahren, außer dass ich wieder fahre (haha, kleines Wortspiel).
Allerdings weiß ich jetzt, dass die Bezeichnung “Weg” oder “Feldweg” in meinem Navi Grund zur Besorgnis gibt. Wie dem auch sei, heute morgen Tee gemacht:

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Und dann Zähne geputzt und meinen neuen Look bewundert …

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Packen. Losfahren und verstanden dass “Wege” nicht immer toll sind. Als nächstes zeigt mein Navi “Single Trail”. Klingt cool, aber wo ist denn da jetzt noch der Unterschied zu “Wegen?”. Nach 10m wird mir dieser schlagartig klar:

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Wenigstens gibt es hier keine autogrossen Schlaglöcher, in denen man problemlos ertrinken könnte. Gott sei Dank ist es trocken. Ich ruckele den Single Trail entlang und nehme mir vor, bei der nächsten Gelegenheit auf eine Straße zu wechseln. Gedacht, getan – zack, nach 2 oder 3 km wieder Asphalt unter dem Reifen. Das Örtchen “Pompey” erinnert mit einem Schildchen “Roule cool”. Stimmt ja, fast vergessen. Ich pule meine Sonnenbrille raus und rolle geradezu supercool in einem flotten Tempo in das Örtchen runter.
Jetzt Pause und Futter.

Am Ende meiner Pause (ich beschloss spontan dass es das Ende ist) kommt eine Madame mit Hund. Der Hund interessiert sich erstaunlicherweise überhaupt nicht für mich. Dafür aber Madame, die mich zunächst fröhlich mit “blablablamonsieur”. Und ich dachte meine berühmte Thermounterwäsche könnte eigentlich nichts verbergen. Nun ja, ältere Dame mit Sonnenbrille, Menina mit kurzen Haaren. Sie bemerkt ihren Fauxpas natürlich gleich, als ich mich aufsetze. Wir führen ein wirklich nettes Gespräch, wobei ich hauptsächlich “dangereux” und “Courage” verstehe. Aber ich mache mich und kriege auch zusammenhängende Sätze mit Sinn und Verstand heraus. Mein Lieblingssatz ist “je ne sais pas le môt” – “ich kenne das Wort nicht”. Aber wie Franzosen so sind, redet sie fröhlich auf mich ein und unterstreicht mit überdeutlicher Mimik was sie sagt. Bei dem Wort “dangereux” zieht sie die Augenbrauen fast bis zum ergrauten Haaransatz, nur um sie gleich darauf fast bis zur Nase wieder runterzuziehen. Fasziniert beobachte ich sie und verpasse so den nächsten Satz. “Äh” sage ich mal wieder und fange an meine Sachen zu packen.
Beschwingt setze ich meinen Weg fort, nachdem ich die Dame einem Herrn, den sie offenbar kennt, übergeben habe. Mit halbem Ohr höre ich sie von der “petite allemande” erzählen, die nach Madrid fährt. Gleich im ersten Satz fallen wieder die Worte “dangereux” und “Courage”. Ich weiß nicht, ob sie das nun alles wunderbar findet oder mich für verrückt hält.
Ich komme am Platz an, kostenloses WLAN, richtige Toiletten (das ist nicht immer einfach in Frankreich!) und gratis Klopapier. Toll, dieses Frankreich!

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2 Gedanken zu „Tag 20. Metz – Nancy

  1. Hi Menina,
    der Osterhase war gerade in der Firma und hat kleine Geschenke verteilt.
    Da Dein Nest z.Z. nicht besetzt ist, schenke ich Dir ein externes Nest für eine Nacht.
    Schreibe mir wann Du wann wo mal wieder richtig schlafen willst, dann buche ich
    Dir ein Hotel!

    Gruß Zweitchef

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