Tag 69. Deltebre

Heute nicht los gewesen mit mir. Den ganzen Tag Kopfschmerzen gehabt. Am Strand gelegen, aber die Sonne war zu heiß und zu hell. Wieder zurück zum Zelt. Langsam füllt sich der Campingplatz. Mit Niederländern, leicht zu erkennen an den E-Bikes mit Fahrradtaschen. Ich glaube, man ist kein richtiger Niederländer, wenn man nicht so ein Fahrrad hat. Auch junge deutsche Familien in Elternzeit sind dabei. 5 oder 6-jährige Tochter und neuer, kleiner Sohn. Ich glaube die junge Mutter hat gerade zum vierten Mal erzählt, dass das hier ja so wunderbare Kindheitserinnerungen für sie wären, mit dem Rad über einen Campingplatz fahren. Also, wenn die nicht merkt, dass sie das schon viermal erzählt hat, ist es mit ihren Kindheitserinnerungen aber auch nicht weit her. Ich darf das sagen, mein Gedächtnis ist auch nicht gerade für die Ewigkeit gemacht. Tja, was beobachtet man noch so auf Campingplätzen. Die Franzosen und Niederländer streiten sich höflich über Privatsphäre, gegenüber versucht ein Hundebesitzer seinen großen Boxer in ein eigens gekauftes – ich sag mal “Chihuahua Palace”- Hundezelt zu schieben, was dem Vierbeiner aber mal überhaupt nicht gefällt. Schließlich geht er einmal rein, wobei sein hinteres Ende noch rausguckt – das ganze Ding wackelt bedrohlich und kommt rückwärts wieder raus, mit einem, wie es mir vorkommt, “was tut man nicht alles fürs Herrchen”-Blick. Grotesk.
Morgens entdecke ich einen dunklen Fleck in der Nähe meines Zeltes und wundere mich im Näherkommen noch, bis ich sehe, was es denn ist

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Man kann es vielleicht nicht gut erkennen. Deswegen waren meine überaus zahlreichen Nachbarn so freundlich, das Ganze am Abend nochmal direkt an meinem Zelt zu wiederholen:

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Ameisen. Ich hab überhaupt nichts bemerkt und zehn Minuten vorher war da noch nichts. Ich stelle es mir so vor, dass spontan die Erde aufbricht, ein sprudelnder Quell kleiner Schokostreusel ergießt sich aus dem Loch und tut, was auch immer sie da alle tun. Eine halbe Stunde später, sind alle wieder weg, bereit an anderer Stelle ein neues Tor zur Hölle zu öffnen. Es gruselt mich ziemlich und ich hoffe, dass sie mich und meine Futtertasche nicht entdecken. Ich glaube, wenn ich heute Nacht auf Klo gehe, leuchte ich den Boden vor mir genau mit einer Taschenlampe ab. A propos. Ich muss schon wieder. Das wäre dann das siebte Mal heute – oder das achte? So genau kann ich mich da nicht erinnern …

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3 Gedanken zu „Tag 69. Deltebre

  1. Hallo Menina,
    ich mach mir echt Sorgen. Du sprichst ja gar nicht mehr. Nachher müssen wir noch schriftlich miteinander kommunizieren! Mach es doch so wie ich, brabbel immer vor dich hin, damit du das Reden nicht verlernst. Nervt andere Leute natürlich aber was solls. Noch schlappe 3 Wochen, dann sehen wir uns. Endlich, dem Himmel sei Dank!
    Churro fragt auch schon immer, wann Du kommst. Mit dem kannst Du dann ja reden Mit John Bendix Turnbull kannst Du noch nicht. Er ist ja gerade erst geboren. Und ob Eddi mit Dir redet, weiß ich nicht. Ab Sonnabend darf er endlich mal raus. Und wusch weg war er? Na mal sehen. Alles Liebe Deine Mami

  2. In Portugal hatten wir neben uns mal ein Pärchen mit Hund (einer von der Sorte, die oben auf dem Kopf einen kleinen Zopf mit einem pinken Band gebunden kriegen), die haben jeden Abend ihren Hund mit ins Zelt genommen. Und es hatte kein Vorzelt… Und jeden Morgen kam der Wuff dann als erstes aus dem Zelt geschoben und Frauchen auf ihren Stöckelschuhen hinterher. Dazu hatten die beiden noch einen fetten BMW. Warum die auf einem Campingplatz gelanden sind…? Man weiß es nicht…:)

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