Tag 49. Empuriabrava

Ein kurzer Abstecher in den Ort Empuriabrava verrät mir, dass auch hier hauptsächlich Hotels und Restaurants sind. Ein Ferienort. Und zu dieser Zeit unheimlich öde.
Im Supermarkt sehe ich gleich am Eingang eine klassische Vokuhila Lesbe mit Armtätowierung. Ich dachte so was gibt es gar nicht mehr. Naja, wir beäugen und erkennen uns und ich kaufe weiter ein. Immerhin mal eine gesehen.
Der Sonnenbrand auf dem Rücken fängt jetzt an zu jucken, nachdem er sich im Streit mit dem 8 Kilo Rucksack ziemlich aufgerieben hatte. Ja, die beiden vertragen sich nicht sonderlich gut und der Rucksack war sogar eine zeitlang geradezu untragbar. Ha. Haha. Naja.

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Ich mache eine kleine Wanderung in einem etwas monotonen Naturschutzgebiet. Man könnte auch (schn)öde sagen. Aber Natur ist nie öde, wie ich bald entdecke. In der Ferne sehe ich etwas das aussieht wie ein Storch. Bestimmt ein Geier denke ich aufgeregt. Wieso hier nun ausgerechnet ein Geier sein sollte, weiß ich eigentlich auch nicht. Alles was er hier an Aas finden könnte, wären verendete Grashalme … Es bleibt also auch auf den zweiten Blick ein Storch. Oh, da ist ein Ausguck. Eine Infotafel zeigt mir die mannigfaltigen Vogelarten, die ich hier entdecken kann. Man soll leise sein, zeigt ein Bildchen an der Tür. So öffne ich also mit einem ohrenbetäubenden Knarr-Quietschgeräusch die Tür. Drinnen ist es dunkel bis auf die Ausguck-Schlitze.

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Und tatsächlich. Ich sehe ein paar wahnwitzig seltene Enten und sogar einige überaus seltene Blässhühner, aus der Klasse der Kranichvögel. Ich würde sagen, die haben mit einem Kranich ungefähr soviel gemeinsam, wie ein Storch mit einem Geier. Aber gut. Und etwas versteckt glaube ich sogar eine Möwe zu erkennen – die sind ja nahezu vom Aussterben bedroht. Ich bin angemessen beeindruckt.
Weiter auf dem Weg begegne ich mal wieder Kühen. Viele neugierige Jungtiere dabei. Ich werde beäugt.

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Ich lege etwas Gras hin und warte. Keine Reaktion. Schließlich findet eine große Kuh das Gras und freut sich. Tja.

In völliger Einsamkeit biege ich um die nächste Kurve und bleibe erstaunt stehen. Vor mir sind an die fünfzig große Rucksäcke mit fünfzig kleinen Kindern dran. Einfach so, aus dem Nichts. Ich hab nichts gehört und gesehen, dabei müssten fünfzig kleine Stimmchen in meine Richtung wehen. Winnetou wäre enttäuscht von mir. Und auf einmal ist da ein größer Parkplatz und ein Infocentrum mit Café und Cola Automaten (ein kaltes Getränk, warum nicht?!). Hier esse ich erstmal mein Mittagessen. Es gibt sogar eine Toilette. Hätte ich mich vorhin bei den Kühen ja nicht in die Büsche schlagen müssen.

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Ein Gedanke zu „Tag 49. Empuriabrava

  1. Ornithologenwissen aus der Ferne, auch dein Wissen wächst! Könntest du noch ein paar Bilder von Papageien einflechten :-) ? Das wär ganz großes Kino! Ich guck mir ab und zu zwischen die Finger und kontrolliere ob da nun so langsam Schwimmhäute wachsen.
    Der Himmel sieht fantastisch aus! Echt klasse! Und die Kühe stehen sehr hübsch aus….
    Und der HSV reißt in den ersten 45min gar nichts….ich besauf mich jetzt mit Baileys! Sonst langweil ich mich zu Tode!

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