Tag 15. Mülheim – Trier

Heute morgen mit einem netten Holländer gesprochen. Das übliche Gespräch, zunächst. Von wo, wohin, ganz allein?! Ich erläutere alles geduldig. “Madrid”, sagt er. “Das ist…” – er sucht nach dem richtigen Wort – “stur”. Ich frage mich insgeheim, ob er tatsächlich das richtige Wort gefunden hat. Ich nicke. Stur also. Das ist auch ok. Er würde auch gerne mal einen Monat alleine unterwegs sein, aber schon nach zwei Wochen würde er seine Freunde und Familie vermissen. Ja, Bruder um Geiste, denke ich und bin einmal mehr froh, dass ich mein Handy hab.

Auf dem Weg an der Mosel lang nach Trier suggeriert mir mein Navi, dass ich in der Mosel fahre. Rückwärts. Auch gut, denke ich, als es mich kurz danach in die Weinreben sendet. “I have many skills”, würde Xena sagen.

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Tja, ansonsten ist noch nicht viel passiert. Ich mache Pause, freue mich über einen heute morgen gekauften Amerikaner und hoffe, das auf dem Campingplatz in Trier Klopapier inklusive ist.

Angekommen, Fahrrad abgegeben und das Zelt aufgebaut. Wäsche gewaschen. Die trocknet bestimmt nur, aber egal. Ab zur Dusche. Ein super Chip System. 3 min 1 Euro. Nicht schlecht. Ich tanke den Chip mit sagenhaften 4 Euro auf. Bis das Wasser warm ist sind schon gefühlte 27 Euro weg… Ich hüpfe und springe – bloß schnell duschen. Fast schon außer Atem vom Beeilen checke ich mein Chip Guthaben. Wie, ich hab bloß für siebzig Cent geduscht?! Das soll mir mal einer nachmachen. Was mach ich jetzt mit den restlichen 3,30? Aber, welch Glückes Geschick, das nicht verduschte Guthaben wird bei der Gesamtabrechnung gegengerechnet. Wunderbares D(e)u(t)schland.

Ich beginne zu kochen. Diesmal mal was richtiges.

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Ich finde, das sieht ganz wunderbar aus. Ich weiß nur nicht, wer das alles essen soll. Zwischendurch füttere ich eine Amsel (oder ist es jedesmal eine andere? Man weiß das ja nicht so genau …) mit meiner letzten Vollkornbrotscheibe, während die Birke hinter mir Zielübungen direkt in meinen Topf macht. Mittlerweile kommt die Amsel nicht mehr. Vermutlich liegt sie irgendwo unbeweglich ob der Tonnenlast von (Bio) Hafer und Roggen Brot in ihrem Bauch. Ja, das mussten wir alle lernen. Ich esse derweil schonmal das Brötchen von heute morgen, was eigentlich nur eine Brötchenfassade ist, denn von innen ist es komplett hohl. Hohe Bäckerkunst, vermute ich.
Morgen schaue ich mir Trier an, hole mein Fahrrad wieder ab und schlafe endlich mal aus. In umgekehrter Reihenfolge natürlich.

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